CLUE Computerlinguistik Uni Erlangen

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6.3.1. Konventionelle syntaktische Analyse

Den verbalen Kern bildet in den Sätzen 1.-5. ein Verbalkomplex, der aus dem finiten Infinitivverb hören und dem infiniten Vollverb singen in der Form eines Infinitiv Präsens Aktiv besteht und damit einen Infinitivverbkomplex im Präsens Indikativ Aktiv darstellt.

Den verbalen Kern bildet in den Sätzen 6.1.-10.11. jeweils ein Verbalkomplex. Dieser besteht aus einem finiten Auxiliar, dem infiniten Vollverb singen in der Form eines Infinitiv Präsens Aktiv und dem infiniten Infinitivverb hören in allen möglichen infiniten Formen. Damit werden Infinitivverbkomplexe in allen möglichen Tempora und Genera verbi dargestellt.

In den Aktivsätzen sind die Satzglieder erster Ordnung die Menschen und die Kinder, denn sie sind im Kernsatz erststellungsfähig und als ganzes durch ein Pronomen ersetzbar. Das Satzglied die Menschen wurde schon in Kapitel 4.1. analysiert, das Satzglied die Kinder ist eine Ergänzung zum Infinitivverb, da es nach der Weglaßprobe nicht fehlen darf, ohne daß der Satz ungrammatisch wird. Das Satzglied die Kinder kann nach den Flexionsendungen von die und Kinder, wie das Satzglied die Menschen, ebenfalls entweder die Nominativ- oder die Akkusativergänzung sein. Außerdem können beide Satzglieder mit dem finiten Vollverb des Satzes in Person und Numerus übereinstimmen, denn an der Flexionsendung von hören ist zu erkennen, daß es in der 1. oder 3. Person Plural steht. Deshalb haben diese Sätze zwei Lesarten, sind daher syntaktisch ambig und können erst auf der semantischen Ebene desambiguiert werden.

In den Passivsätzen sind die Satzglieder erster Ordnung von den Menschen und die Kinder. Das Satzglied von den Menschen wurde schon in Kapitel 5.1.3. analysiert, das Satzglied die Kinder ist in diesem Fall die Nominativergänzung zum Infinitivverb, da es in Passivsätzen keine Akkusativergänzung gibt. Deshalb haben diese Sätze nur eine Lesart und brauchen nicht erst auf semantischen Ebene desambiguiert werden.


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