CLUE Computerlinguistik Uni Erlangen

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7.1.1. Konventionelle syntaktische Analyse

Nach van der Elst sind Sätze mit dem Auxiliar sein in finiter Form immer sehr schwierig zu analysieren, weil sein eine größere Polysemie als andere Verben hat. Er schlägt daher -in einer rein syntaktischen Analyse - vor, das Auxiliar sein als den verbalen Kern des Satzes anzusehen, wenn es nicht in seiner verbformumschreibenden Funktion auftritt. Die anderen Satzglieder werden dann als Ergänzungen interpretiert. Die semantische Funktion von sein ist dann für jeden Kontext einzeln zu bestimmen. 129

Demnach besteht der verbale Kern in den Sätzen 1.-4. aus dem finiten Auxiliar sein und stellt eine imperfektive Aktionsart, speziell die 'Verlaufsform', im Präsens Indikativ Aktiv dar.

In den Sätzen 5.1.-8.3. bildet jeweils ein Verbalkomplex den verbalen Kern. Dieser besteht dann aus den finiten Auxiliaren sein oder werden und dem infiniten Auxiliar sein in der 'Verlaufsform' in der Form eines Partizip II, eines Infinitiv Präsens Aktiv oder eines Infinitiv Perfekt Aktiv. Damit wird die 'Verlaufsform' im Perfekt Indikativ Aktiv, im Futur I Indikativ Aktiv und im Futur II Indikativ Aktiv dargestellt.

Die Satzglieder erster Ordnung sind in allen Sätzen die Menschen und beim Segeln, denn sie sind im Kernsatz erststellungsfähig. Das Satzglied die Menschen wurde schon in Kapitel 4.1. analysiert, das Satzglied beim Segeln ist eine Ergänzung zum Auxiliar sein, da es nicht weggelassen werden kann, ohne daß der Satz ungrammatisch wird. Das Satzglied beim Segeln ist ebenfalls eine Adverbialergänzung, da die Präposition beim nicht durch das Verb determiniert wird. Sie ist einerseits durch andere Präpositionen ersetzbar, ohne daß sich die Bedeutung des Verbs ändert, andererseits kann sie auch durch ein Adverb ersetzt werden. 130


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