Computerlinguistik Uni Erlangen
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2.6. Satzglieder
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2. Zur Begriffsklärung der linguistischen Grundlagen
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2.4. Weitere Konstruktionen
2.5. Satzarten
Das finite Verb ist nach Engel eines der Hauptmerkmale eines Satzes, denn es ist das
satzbegründende Element, dem die anderen Elemente des Satzes, die Satzglieder,
zugeordnet sind.
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Auch nach Helbig/Buscha und der Dudengrammatik bestimmt das finite Verb im
besonderen Maße die Struktur des Satzes, weil von diesem wesentlich abhängt,
wieviele und welche weiteren Elemente im Satz vorkommen können. Diese Satzglieder
werden dann um das finite Verb gruppiert.
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Bei van der Elst ist ebenfalls das finite Verb der Hauptbestandteil des Satzes, von
dem die Satzglieder erster Ordnung abhängen,
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und nach dessen Stellung bei ihm auch die Satzarten unterschieden werden,
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denen wiederum bestimmte kommunikative Funktionen zugeordnet werden können. Bei
Engel, Helbig/Buscha und in der Dudengrammatik wird die Satzart im Gegensatz zu van
der Elst nach der kommunikativen Funktion bestimmt.
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Ich werde mich in dieser Arbeit der Einteilung der Satzarten nach der Stellung des
finiten Verbs von van der Elst anschließen, da diese Einteilung am besten einer
rein syntaktischen Vorgehensweise gerecht wird.
Wenn das finite Verb an der zweiten funktionalen Stelle im Satz steht, handelt es
sich um einen Kernsatz, dessen kommunikative Funktion meist die der Aussage ist. Es
können aber auch Ergänzungs- und Entscheidungsfragen, Aufforderungen und Ausrufe in
der Kernsatzstellung formuliert werden.
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Als weitere Satzart ist die des Stirnsatzes zu nennen, bei der das finite Verb die
erste Position im Satz einnimmt und mit der meist Entscheidungsfragen gebildet
werden. Aber auch Aufforderungen, Ausrufe und Wünsche sind mit der
Stirnsatzstellung auszudrücken.
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Als dritte Satzart gibt es die Spannsätze, bei denen das finite Verb stets an der
letzten Position steht. Diese Satzart ist typisch für eingeleitete Nebensätze, aber
bei geeigneter Intonation können damit auch eigenständige Sätze gebildet werden,
die dann die kommunikative Funktion von Ausrufen, Wünschen, Ergänzungsfragen und
Aufforderungen übernehmen können.
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Jörg Schreiber